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05. Juni 2024

Einladung zum „Klub der Sammler“

Begleitveranstaltungen zur aktuellen Ausstellung „Die unsichtbaren Sammlungen“ am 11. und 12. Juni im Wasserschloß Klaffenbach.

Der letzte Monat der Ausstellung „Die unsichtbaren Sammlungen“ im Wasserschloss Klaffenbach hat einiges zu bieten. Bevor die Ausstellung mit Objekten aus vier Privatsammlungen aus Chemnitz und der Region, Fächern, Keramiken, Metall- und Perlhandtaschen, am 23. Juni zu Ende geht, laden das internationale Künstlerinnenkollektiv minisae und die Kuratorin Jeannette Brabenetz an vier Tagen alle Sammlerinnen und Sammler aus Chemnitz und der Region, und jene, die es werden wollen, zum „Klub der Sammler“ ein. Am Dienstag, 11. und Mittwoch, 12. Juni sowie am Dienstag, 18. und Mittwoch, 19. Juni, jeweils von 15 bis 17 Uhr tauschen wir uns gemeinsam über alle Fragen, Erlebnisse und Erfahrungen rund ums Sammeln, Bewahren und Archivieren aus. Die Absicht dabei ist, mit allen Formen von Sammlungen, ob materiell oder immateriell, zu arbeiten und dabei zu thematisieren: Wie kann das Sammeln für jeden in der lokalen Gemeinschaft und nicht nur für Spezialisten einfallsreich und unterhaltsam sein? 

Eine Anmeldung zum „Klub der Sammler“ ist nicht erforderlich. Mit Kauf eines Ausstellungstickets ist die Teilnahme kostenfrei.

Zur Gruppe minisae: 2022 gründeten Giorgia Minisini, Camilla Crispino und An Paenhuysen eine Plattform namens minìsae für künstlerische und pädagogische Forschung zwischen Tanz, Bewegung, Schreiben und bildender Kunst. Jede hat einen anderen Schwerpunkt: Camilla Crispino ist Forscherin im somatischen Bereich und Künstlerin der Bewegung und des geschriebenen Wortes. Giorgia Minisi ist Choreografin und Tänzerin. An Paenhuysen ist Kulturhistorikerin, Kuratorin und Kunstkritikerin. Sie haben alle gemeinsam, dass sie Lehrerinnen und Vermittlerinnen sind und dass pädagogische Praktiken im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen. minìsae bringt Werkzeuge verschiedener Disziplinen zusammen: Bewegung, Tanz, Schreiben, bildende Kunst, Kulturgeschichte. Ihre Methodik konzentriert sich auf den Körper und betrachtet die Sammlung als einen physischen und immateriellen Speicher von Dingen und Erinnerungen, die man sehen und berühren, sogar riechen und schmecken kann. Sie bevorzugen eine Methode, die das Sammeln als Reservoir von Erfahrungen, Beziehungen, Ideen und Hoffnungen beleuchtet. https://minisae.com/

Zu den Personen: Jeannette Brabenetz ist freiberufliche Kunsthistorikerin und Kuratorin für die Moderne und Gegenwartskunst, sie arbeitet und lebt in Chemnitz. Ihre Expertise erwarb sie über langjährige Tätigkeit am Kunstmuseum Albstadt, dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (Frankfurt (Oder) sowie als Leiterin der Koordinierungsstelle Künstlernachlasssicherung im Freistaat Sachsen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Sächsische Landesstelle für Museumswesen). 

Zur Ausstellung: Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung „Die Unsichtbaren Sammlungen“ (bis 23. Juni 2024). 1925 erscheint unter dem Titel Die Unsichtbare Sammlung eine Novelle von Stefan Zweig. Diese erzählt von einem Kunsthändler, der einen langjährigen Sammler besucht, um sich dessen Werke zeigen zu lassen. Die Geschichte spielt in der Zeit der Inflation, wo Werte in rasanter Geschwindigkeit von einem Tag auf den anderen schwinden. Der erblindete Sammler, dessen Werke insgeheim von der Familie für deren Überleben zu Geld gemacht wurden, beschreibt dem Kunsthändler mit der Kraft der Erinnerung und Imagination die Werke dem Betrachter so anschaulich, dass es scheint, sie wären noch vorhanden. 

Die Ausstellung wirft also Fragen auf, wie nach dem individuellem als auch dem kulturellen Wert der Objekte, nach der Rolle des Sammelns wie der Rolle von privaten Sammler:innen beim Erhalt von Kulturgut und dem damit verknüpftem Wissen, welches zu schwinden droht. Und sie zeigt interessante Aspekte von regionalen Familien-, Sozial- wie auch Industriegeschichten auf. 

Die Ausstellung zeigt moderne Accessoires aus 4 Privatsammlungen in Chemnitz und der Region, wie aus Glasperlen und Metall gefertigte Handtaschen, Schmuck, Fächer, Tabakdosen, Keramik-Vasen und Geschirr mit modernen Dekoren. Die Sammler:innen begannen als Autodidakten, zunächst ohne Vorkenntnisse, dafür mit Leidenschaft, Neugier und Wissensdrang, erstanden ohne große finanzielle Mittel Objekte, und kamen damit einem Wunsch nach, das jeweils Besondere durch diese Zeitdokumente zu erhalten und zu vermitteln. Erstmalig werden eine Auswahl dieser Sammlungsobjekte der Chemnitzer Öffentlichkeit präsentiert und durch Interviews sowie mit Unterstützung einer Illustratorin auch die Menschen hinter den Sammlungen und ihre Praktiken vorgestellt.

 

Die unsichtbaren Sammlungen | 9.3.2024 bis 23.6.2024 | Wasserschloß Klaffenbach

„Klub der Sammler“ | 11., 12., 18., 19.6.2024 | jeweils 15-17 Uhr

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