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Architektur & Kunst

Prägende Architektur

Bedeutsame Kunstwerke

Architektur

Die typische Charakteristik des Gebäudekomplexes Stadthalle/Carlowitz/Hotelhochhaus dominiert seit Jahren das Chemnitzer Stadtbild. Kreativer Kopf der funktionalen Synthese aus Kulturzentrum und Hotel war Chefarchitekt Rudolf Weißer.

Zu dem Architekten-Team gehörten außerdem Reimann und Schilling sowie Meister Hebig. Schon 1966 hatte Rudolf Weißer die kluge Idee, für das funktionelle Grundsystem ein Dreiecksraster von neun Meter Seitenlänge zu bauen. So geschah es auch. Von 1969 bis 1974 entstand der Gebäudekomplex mitten in der Innenstadt.

An der Architektur der Stadthalle fasziniere, schreibt Kunsthistoriker Karl Brix, "die Plastizität der Teile, ihr harmonisches Verhältnis zueinander und der maßvolle Wechsel in der Gestaltung der Außenhaut durch Rochlitzer Porphyr, Sichtbetonstrukturen und Glas."

Markante Fassade der Stadthalle

Markante Außenfassade

Bildhauer Hubert Schiefelbein entwarf die eindrucksvolle Außenhülle der Stadthalle aus Formsteinen. Die markanten Elemente aus Gips umspannen den Stadthallen-Saal und werden bei Einbruch der Dunkelheit beleuchtet.
 

Deckenstruktur

Zwei Elemente der Innenarchitektur sind besonders markant: die von Eberhard Reppold entworfene charakteristische Strukturdecke und jenes Dreiecksraster, das die polygonale Raumstruktur ermöglichte.

Rochlitzer Phorpyr

Naturstein Porphyr

Der rotgeflammte Naturstein Porphyr ist an der Außenfassade und in den Foyers verbaut. Der Rochlitzer Porphyr wird am Rochlitzer Berg und in einem kleineren Steinbruch auf der Pappelhöhe bei Rochlitz in Sachsen seit vielen Jahrhunderten als Naturwerkstein abgebaut.

Eingangstüren

Bereits die fünf großen Stahltüren am Stadthallen-Foyer, die der Kunstschmied Achim Kühn aus Edelstahlblech gefertigt hat, fangen die Blicke neugieriger Besucher ein. Mit der Glasfront des Foyers bilden sie eine interessante Spannung.

Die Türen wurden in den Jahren 2015/2016 von der Kunstschlosserei (Atelier für Stahl- und Metallgestaltung Achim Kühn in Berlin) saniert. Sie setzen sich aus verschiedenen Metallen und Metalllegierungen zusammen, die z.B. mit Spezialverätzung oberflächengestaltet werden. Die Eingangsportale wurden durch den Chemnitzer Metallbau- und Schmiede Meisterbetrieb Steffen Seidel repariert und teilweise nach speziellen Konstruktionszeichnungen vom Urheber neu hergestellt.

Säulen und Strukturen im Foyer

Die Stahltüren führen ins große Foyer, in dem Säulen den Wandelhallen-Charakter untermalen. Die Wände dahinter sind Betonstrukturen von Hans Brockhage mit dem "Ausdruck erstarrten Holzes". Diese dekorative Sichtflächengestaltung besteht aus Beton und gerissenen Fichtenstämmen.

Kunstwerke innen und außen

Galilei-Plastik

Im Mittelpunkt der Lichthalle des Foyers befindet sich Prof. Fritz Cremers Plastik "Und sie bewegt sich doch! - Galilei". Das 2,70 Meter hohe Kunstwerk aus Bronze greift das Historische auf und manifestiert so das immerwährende Grundprinzip der Veränderung: Nichts ist beständig, nicht die Historie, nicht die Welt, wie man sie sieht. 

Malerei von Horst Zickelbein

Horst Zickelbeins Wandbild „Die Befreiung der Wissenschaft durch die sozialistische Revolution“ - Acryl-Dispersionsfarbe auf 48 Gipskartonplatten - beeindruckt heute weniger durch die Programmatik - vielmehr imponiert die aufregende Farbgebung des Kunstwerks.

Jehmlich-Orgel

Als eine der größten in einem Profanbau ist die Orgel eine der künstlerischen Kostbarkeiten unseres Hauses. Von 1972 bis 1976 wurde sie im VEB Orgelbau Dresden, dem heutigen Orgelbau Jehmlich, konstruiert und vorgebaut. 1976 erfolgten der Einbau in die Stadthalle und die Einweihung durch die Orgelbauer.

Die vielfältigen Spielmöglichkeiten und verschiedenste Klänge können über vier Manuale, 67 Register und 5536 Pfeifen aus dem Instrument gelockt werden. Die kleinste Pfeife misst dabei gerade einmal 5 mm, während die größte stolze 7,50 m erreicht. Ein großes Fußpedal ergänzt das beeindruckende Tasteninstrument, das bei ausgewählten Sinfonie- und Weihnachtskonzerten, bei jährlich stattfindenden Orgelkonzerten gespielt wird.

Roofscape Landmark Project

Auf dem Dach der Stadthalle Chemnitz, welches auf drei Ebenen stufenförmig angeordnet ist, entstand vom 5. bis 19. Juni 2023 gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Chemnitzer Schulmodells ein farbenfrohes, abstraktes Kunstwerk des belgischen Künstlers, Wandmalers und Bildhauers Larsen Bervoets. Auf einer Fläche von insgesamt 1000 Quadratmetern gestalteten sie geometrische Kompositionen aus Linien, Flächen, Schatten und grafischen Elementen der Innenarchitektur der Stadthalle.

Das „Roofscape Landmark Project“ ist ein gemeinsames Vorhaben des European Creative Rooftop Network (ECRN), einer Initiative von unterschiedlichen Akteuren aus neun europäischen Städten, die das Ziel verfolgen, nachhaltige und innovative Dachprojekte zu entwickeln. Chemnitz ist seit 2021 Teil des ECRN und Gründungsmitglied. Gemeinsam mit den Städten Amsterdam, Antwerpen, Barcelona, Belfast, Faro, Göteborg, Nikosia und Rotterdam setzt die Stadt Chemnitz noch bis 2024 lokale Projekte auf und im Kontext mit Dächern um.

Kunst im Stadthallenpark

Karl Wienke entwarf 1974 den Park am Roten Turm und stattete die Anlage mit Kunstwerken und vielschichtigen Bepflanzungen aus.

Würde, Schönheit und Stolz

In unmittelbarer Nähe zum Eingang steht die Plastik "Würde, Schönheit und Stolz des Menschen im Sozialismus". Das von der Stadt Karl-Marx-Stadt in Auftrag gegebene und von Gerd Jaeger umgesetzte Kunstwerk wurde zur Eröffnung der Stadthalle im Jahre 1974 aufgestellt und wird auch kurz "Würde und Stolz unserer Menschen" genannt.

3 Skulpturen-Verwicklungen

Rainer-Maria Schubert fertigte die dreiteilige Plastik "3 Skulpturen-Verwicklungen" an, die 2001 fertiggestellt wurde. Sie besteht aus einem mit Faserbeton überzogenen Stahlgerüst. Das Kunstwerk entstand im Rahmen des Kunstprojektes "InSicht".

Wissenschaft als Produktivkraft

Die Skulptur Wissenschaft als Produktivkraft aus Porphyr von Wieland Förster wurde ebenfalls zur Eröffnung der Stadthalle 1974 fertiggestellt. Von der Stadt in Auftrag gegeben, stand die Stele bereits sowohl im Foyer des Carlowitz-Saals als auch zwischenzeitlich am Eingang des Hotels Mercure, bevor sie zum jetzigen Standort wanderte - in der Nähe des Eingangs zur Stadthalle.

weitere Kunstwerke

Neeberger Torso

Ganz in der Nähe des Roten Turms steht das ebenfalls 1974 fertig gestellte Kunstwerk Neeberger Torso. Dieses war während der Ausstellung „Plastik im Freien“ im öffentlichen Raum der ehemaligen Karl-Marx-Stadt zu sehen und wurde im Anschluss von der Stadt für den Stadthallenkomplex angekauft.

Großer Akt

Die Skulptur mit dem Namen Großer Akt, angefertigt von Harald Stephan, besteht aus Holz und wurde im Jahr 1979 fertiggestellt.

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