Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen

Heines 1844 aufgeschriebene Vision ist Realität geworden: Revolutionen wurden niedergeworfen, Deutschland hat zwei Weltkriege angezettelt, Juden wurden millionenfach ermordet oder vertrieben, der Versuch, ein gerechteres Deutschland aufzubauen, gestaltet sich schwierig. Die soziale Marktwirtschaft hat sich selbst entlarvt, die Restauration der Rechten ist in vollem Gange. Heine schreit seine Hassliebe zu Deutschland fast eruptiv, mit beißendem Sarkasmus und innigst empfundener Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Demokratie in die Welt. Aber er lässt sich vor keinen Karren spannen, sich von niemandem vereinnahmen. Er hat zu allem und jedem ein kritisches Verhältnis. Heine bleibt Heine: leidenschaftlich, extravagant, immer noch relevant, eitel, wütend und voller körperlicher und seelischer Schmerzen - einfach genial. Peter Zimmermann, bekannt als Schauspieler u. a. am Theater Karl-Marx-Stadt und als Regisseur, interpretiert das Versepos 180 Jahre nach seinem Entstehen schauspielerisch ganz neu, staubbefreit und alles andere als brav, eine satirische Explosion von Versen und Musik.

Es spielt: Peter Zimmermann