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Kunst im Carlowitz Congresscenter Chemnitz

Aqua

Art: Acrylfarbe, Lack auf Aluminium
Künstler: René Seifert, Berlin/Plauen
Jahr: 2020

 

"Ich möchte die unendliche Vielgestalt von Wasser als Stimmung in den Raum einfließen lassen."

Radix

Art: Mischtechnik auf Aluminium
Künstler: Peter Kallfels, Chemnitz 
Jahr: 2020 
 
"Wer mich und meine Malerei kennt, weiß, dass in meinen Werken die Farbe Rot eine dominierende Rolle einnimmt. Im RADIX ist im kreativen Prozess ein vielschichtiges Bild entstanden, welches je nach Einfall des Lichtes in wunderbaren Rottönen und -Nuancen leuchtet."

Terra

Art: Malerei, Mischtechnik 
Künstlerin: Janina Kracht, Dresden 
Jahr: 2020 
 
"Die farbige Gestaltung auf Holzpaneelen für den Tagungsraum TERRA ist eine abstrahierte Komposition, die in ihrer waagerechten Struktur Erdschichten in farblich abgesetzten Flächen darstellt. Inspiriert durch Darstellungen von Erdschichten, Ablagerungen verschiedener Segmente entwickelte ich eine abstrakte Komposition in erdnahen Farbtönen."

Carlowitz-Foyer Garderoben

Name des Kunstwerks:  Unterm Schutz von dichten Blättergründen  
Art:  Radierung und Aquarell  
Künstlerin:  Katja Lang, Berlin/Chemnitz
Jahr:  2020 
 
"Dargestellt ist ein einzelnes welkes Blatt, das für mich Sinnbild für den natürlichen Kreislauf des Lebens, für das Werden und Vergehen in der Natur als Voraussetzung für den Nachhaltigkeitsbegriff ist. Dabei ergeben die sieben Garderobenteile in der Summe das Bild eines Blattes und wirken natürlich auch für sich einzeln."

Carlowitz-Foyer Sanitärbereich

Name des Kunstwerks:  Phoenix
Art:  Acryl auf Aluminium
Künstler:  Michal Schmidt, Erfurt  
Jahr:  2020 
 
"Zu erkennen sind Ausschnitte industrieller Gebäudestrukturen und gebauter Raumfragmente. Die geraden, sattgrünen Streifen kontrastieren mit der leblosen Farbigkeit des Werkstoff Beton und geben einen positiven, leuchtenden Ausblick auf sonnendurchflutete Baumkronen."

Silva-Foyer

Name des Kunstwerks: SILVA 
Künstler:  René Seifert, Plauen/Berlin 
Jahr:  2020  
 
"In meinen malerischen Arbeiten der vergangenen Jahre habe ich intensiv mit Papier als bildgebendes Material gearbeitet. Es ist Informationsträger und Abfallprodukt zugleich. Für meine Malerei sind dabei zwei Ansätze entscheidend: Wie gehe ich mit dem Informationszeitalter und seinen gesellschaftlichen Erzählungen um? Wie kann ich im Prozess das Material achten und recyceln und darüber hinaus zu etwas Eigenständigem verwandeln?"

Lux

Name des Kunstwerks: Falling Leaf
Künstler:  Rolf Lieberknecht, Chemnitz 
Jahr:  2021  
 
„Immer dann, wenn außen der Wind etwas dreht, dann kreist, schwingt und pendelt innen das goldene Lichtblatt langsam, leise und leicht. Reflexionen des Tageslichts durchstreifen den Innenraum. Die immerwährende meditative Bewegung vereint die Elemente Licht, Luft, Wasser und Erde.“ 

Vulcanus

Innenarchitektin Sibylle Kasel:

"Im Tagungsraum ‚Vulcanus‘ wird die Explosion der Gedanken abstrakt durch den roten Teppichboden als die heiß austretende Lava dargestellt. Diese Lava fließt dann gestalterisch über die Wände im Tagungsraum wieder ab und sammelt sich am Boden. Sie erkaltet sozusagen in der Entspannungsphase, trocknet optisch im Carlowitz-Foyer ab und zeigt sich am Boden als grauschwarze Magma mit organisch weißen Übergangslinien. An der Treppe und beim freistehenden Glasaufzug angekommen, entsteht das neue Leben auf einer abgesenkten, bemoosten Fläche von ca. 65 m² in einer Art Oase unter dem indirekt beleuchteten Glasfußboden."

Carlowitz-Foyer EG

Im Carlowitz-Foyer befinden sich Christa Sammlers Reliefs, die das Erlebnis der Musik einfangen. Es handelt sich um 9 Figuren - 7 davon lebensgroß - aus Aluminiumguss der Kunstgießerei des Verbandes Bildender Künstler der DDR, Berlin.

Künstlerin: Christa Sammler
Jahr: 1974

Interviews mit den Künstlern

René Seifert, Berlin/Plauen

1. Wie sind Sie damals auf die Ausschreibung zur künstlerischen Wandgestaltung aufmerksam geworden und was hat sie an der Aufgabe gereizt?
 
Meine Galerie in Chemnitz, die Galerie Borssenanger, hat mich auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht. Nach der Lektüre war ich sofort interessiert. Ich war begeistert von der Möglichkeit durch einen Wettbewerb die Chance zu erhalten, mitten im Zentrum von Chemnitz, an einem überregional bedeutsamen Ort, dauerhafte Arbeiten im öffentlichen Raum realisieren zu können, wenn ich denn überzeugen könnte. Außerdem passte die Ausschreibung thematisch genau zu meinem Arbeitsansatz (Nachhaltigkeit, Recycling, gesellschaftliche Narrative). Es wurden malerische Lösungen gesucht, die zur Neuinterpretation des Ortes passen. Diese Herausforderung hat mich angesprochen. 

2. Welche Idee verbirgt sich hinter Ihrer Kunst auf den Lochblechen im Raum AQUA?
Meine Wandmalerei leitet sich aus einer emotionalen Vorstellung und Erinnerung von Wasser her. Ich möchte die unendliche Vielgestalt von Wasser als Stimmung in den Raum einfließen lassen. Die Farben und Dynamiken sollen sich kraftvoll und ruhig zur Architektur gesellen und einen Kontrast setzen.  

 

3. Sie hatten u.a. die Aufgabe, die 90 Lichtkästen im Silva-Foyer zu gestalten. Wie haben Sie den Wald künstlerisch an den Lichtkästen umgesetzt? Was verbirgt sich hinter den einzelnen Schriftzügen in Ihrem Kunstwerk?
 

Die gegossenen Betonelemente im Innenbereich des Gebäudekomplexes beziehen sich auf den versteinerten Wald, der in Chemnitz gefunden wurde und vor ca. 291 Millionen Jahren entstand. Dieser Gestaltungsansatz aus den 70er Jahren liefert den Rahmen für meine Arbeit. Ich möchte den Bogen spannen vom fossilen Baum aus Stein zum Baum als Rohstofflieferant für die Informationsgesellschaft und als Lebewesen, das dem Klimawandel entgegenwirkt. 
 
In meinen malerischen Arbeiten der vergangenen Jahre habe ich intensiv mit Papier als bildgebendes Material gearbeitet. Es ist Informationsträger und Abfallprodukt zugleich. Für meine Malerei sind dabei zwei Ansätze entscheidend: Wie gehe ich mit dem Informationszeitalter und seinen gesellschaftlichen Erzählungen um? Wie kann ich im Prozess das Material achten und recyceln und darüber hinaus zu etwas Eigenständigem verwandeln? Für meine Wandarbeit habe ich Zeitschriften aus Chemnitz und überregionale
 
Magazine gesammelt, die auf verschiedene Weise das Thema „Nachhaltigkeit“ behandeln. Dabei geht es um Fragen des Umgangs mit Ressourcen, der Energieerzeugung, Rechte von Minderheiten, Frauenrechte und Design aus sauberen Quellen. Ich habe die Magazine zerlegt, gruppiert und neu zusammengefügt, indem ich, wie beim Plakatieren, Seite für Seite übereinander geklebt habe. Dazwischen habe ich Farbe und Pigment eingemalt. So wuchs allmählich Schicht für Schicht ein organisch-gesellschaftlicher Hybridraum. Als genug Schichtstärke von mehreren Zentimetern erreicht war, arbeitete ich mich mit technischem Gerät, wie ein Archäologe oder Bergmann, wieder in das Material hinein. Die so entstandene „Decollage“ weist eine, chaotische und hochkomplexe Textur auf, wie sie auch in der Natur vorkommt. Zum Beispiel, wenn man Stein schneidet oder Satellitenaufnahmen betrachtet.
 
Die Wandarbeit im Carlowitz Congresscenter besteht aber nicht aus dem Originalmaterial, sondern ist als digitaler Druck auf Lichtkästen realisiert. Dadurch bekommt das Thema noch eine digitale Qualität und wirkt wie eine Leuchtreklame, die aber nur noch fragmentarische Inhalte bereitstellt, welche die Betrachter*innen im Detail erkunden können.

Über René Seifert:
René Seifert, geboren 1981 in Plauen, studierte an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und Plauen. In seiner Vita reihen sich nationale und internationale Ausstellungen aneinander, u.a. hat er in Louxembourg, Miami, Wien, Wolfsburg sowie in Hamburg, Chemnitz und Leipzig ausgestellt.

Peter Kallfels, Chemnitz

1. Lieber Herr Kallfels, was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
 
Als Chemnitzer Künstler war es für mich ein sehr spannendes Projekt, meine künstlerische Handschrift auch im neuen Congresscenter zu verewigen. In meiner Familie gibt es auch eine
besondere Verbindung zu dem Gebäudekomplex, denn mein Schwiegervater Siegfried Krieger hat im damaligen Architekten-Team beim Bau der Stadthalle Chemnitz mitgewirkt. Ich war deshalb sehr erfreut, an diesem Wettbewerb teilnehmen zu dürfen.
 
2. Sie haben die Wand im Raum RADIX gestaltet. Welche Idee steckt hinter Ihrem Kunstwerk bzw. wie haben Sie es umgesetzt?
 
Für den Wettbewerb habe ich Vorschläge für die drei Tagungsräume im Erdgeschoss eingereicht. Letztlich ist die Auswahl auf die Gestaltung des Raumes RADIX gefallen, welche auch mein persönlicher Favorit war. Hier galt es, die Wandfläche zu gestalten, welche die Lüftungs- und Versorgungskanäle verdeckt. Der Untergrund sind Lochbleche aus Aluminium. Das war auch die besondere Herausforderung für mich, denn auf solch einem Untergrund arbeite ich für gewöhnlich nicht. Das Werk besteht insgesamt aus sieben Lochblechen.
 
 
Für mich war es extrem spannend, wie Farben in dieser Form und Darstellung wirken. Die Fernwirkung ist wichtig und unheimlich schwer zu erzielen. Beim Motiv wollte ich nichts Abstraktes oder Willkürliches gestalten. RADIX bezeichnet im Lateinischen die Wurzel und so bin ich bei der klaren Darstellung von Baumwurzeln geblieben. Gleichzeitig ist es eine schöne Anbindung an den „Versteinerten Wald“ im Chemnitzer Museum für Naturkunde. Allerdings sollte meine Handschrift eindeutig erkennbar sein. Wer mich und meine Malerei kennt, weiß, dass in meinen Werken die Farbe Rot eine dominierende Rolle einnimmt. Im RADIX ist im kreativen Prozess ein vielschichtiges Bild entstanden, welches je nach Einfall des Lichtes in wunderbaren Rottönen und -Nuancen leuchtet.
 

 
Über Peter Kallfels:
Peter Kallfels wurde 1960 in Bremen geboren und studierte Kunst an der Hochschule für Kunst und Musik in Bremen bei Professor Karl Heinrich Greune. 1988 reiste er für einen Studienaufenthalt in die USA. Seit 1985 ist Peter Kallfels Mitglied der Bremer Literaturgruppe. 1992 gründete er den Lichthausverein Bremen mit. Fünf Jahre später zog Peter Kallfels nach Chemnitz um und ist seit 1999 Mitglied des Vereins Kunst für Chemnitz. Peter Kallfels hat in Berlin, Bremen, Chemnitz und München, aber auch in New York, Mulhouse, Tokio, Tel Aviv und Basel ausgestellt.

Janina Kracht, Dresden

1. Sie haben die Wand im Raum TERRA gestaltet. Welche Idee steckt hinter Ihrem Kunstwerk bzw. wie haben Sie es umgesetzt?
 
Die farbige Gestaltung auf Holzpaneelen für den Tagungsraum TERRA ist eine abstrahierte Komposition, die in ihrer waagerechten Struktur Erdschichten in farblich abgesetzten Flächen darstellt. Inspiriert durch Darstellungen von Erdschichten, Ablagerungen verschiedener Segmente entwickelte ich eine abstrakte Komposition in erdnahen Farbtönen. Ergänzt durch in der Natur vorkommende senkrechte Brüche, Verschiebungen entstehen interessante neue Strukturen. Dieses Prinzip greift die Gestaltung auf und stellt somit ein abstraktes Bild eines Bodenquerschnitts dar. Filigrane Silberlinien durchziehen die Struktur zur grafischen Gliederung wie auch als Hinweis auf die Silbergewinnung im nahen Erzgebirge. Der Wechsel von monochrom dichten Farbflächen und locker farbig, aquarellartigen Details zeigt die Unterschiedlichkeit und Vielfalt von Erdschichten in ihrer Anordnung im Boden. Die Farbflächen unterscheiden sich in Farbauftrag und -dichte und symbolisieren damit unterschiedliche Zusammensetzungen aus verschiedenen Materialien wie Sand, Erde, Steine etc.
Die Gestaltung TERRA ist eine freie künstlerische Umsetzung typischer geologischer Gegebenheiten und symbolisiert eine Natur- und Erdverbundenheit, die sich in die Gesamtkonzeption des Congresscenter einfügt.
 
2. Ist es Ihr erstes Projekt in Chemnitz oder haben Sie bereit ähnliche Projekte in Chemnitz umgesetzt?
 
In Chemnitz ist es mein erstes derartiges Projekt. In Dresden und Bautzen wurden schon andere Kunst-am-Bau-Projekte von mir verwirklicht.

3. Mit welchen Materialien wurde es umgesetzt?
 
Die Gestaltung wurde mit Acrylfarben in Schablonentechnik ausgeführt. In nuancenreichen Farbschichtungen entstand die horizontalen Strukturen, die mit filigranen Silberlinien beton abgegrenzt werden. Die gesamte Gestaltung ist mit einer Schutzschicht aus Acryllack versiegelt.

Katja Lang, Berlin/Chemnitz

Liebe Frau Lang, Sie haben die Garderoben im Carlowitz Congresscenter Chemnitz gestaltet. Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?

Es war mir eine große Freude, die Garderoben im Carlowitz Congresscenter zu gestalten. Da ich als Druckgrafikerin vorwiegend im kleineren Format arbeite, hat es mich besonders gereizt, Radierungen in der vorgegebenen Größe von 7 Stück á 205 x 60 cm zu gestalten. Das war für mich eine Herausforderung und Experiment gleichermaßen. Die Grafiken wurden als Kaltnadelradierungen umgesetzt. Bei dieser Technik werden mit der Radiernadel ohne Einsatz von Säure Vertiefungen in die Zinkplatte eingebracht. Diese Technik fasziniert durch ihre Direktheit und Reduktion. Farbig ergänzt wird die Radierung durch dezente Aquarelltöne.
 
Die grundlegende Aufgabenstellung im Carlowitz lautete „Nachhaltigkeit“ künstlerisch umzusetzen und auch die Besucher durch die Kunst nachhaltig zu inspirieren. Welche Gestaltungsidee haben Sie umgesetzt?
 
Aufgabenstellung war es, „Nachhaltigkeit“ künstlerisch umzusetzen. Mein Entwurf für die Garderoben basierte dabei auf einer Radierung von mir aus dem Jahr 2008 o.g. Titels. Dargestellt ist ein einzelnes welkes Blatt, das für mich Sinnbild für den natürlichen Kreislauf des Lebens, für das Werden und Vergehen in der Natur als Voraussetzung für den Nachhaltigkeitsbegriff ist. Dabei ergeben die sieben Garderobenteile in der Summe das Bild eines Blattes und wirken natürlich, hoffe ich, auch für sich einzeln.

Über Katja Lang:
Katja Lang wurde 1968 in Karl-Marx-Stadt geboren und studierte Architektur an der TU Dresden. Außerdem absolvierte sie ein Meisterschülerstudium in Malerei/Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Elke Hopfe. Seit 2016 lebt und arbeitet sie in Berlin und Chemnitz. Katja Lang hat u.a. in Chemnitz, Leipzig, Weimar und Frankfurt/Main ausgestellt.

Michal Schmidt, Erfurt

1. Lieber Herr Schmidt, Ihre Arbeiten sind im Sanitärbereich im Foyer des Carlowitz Congresscenter zu sehen. Wie und mit welchen Motiven haben Sie die drei Bereiche gestaltet und welche Idee steckt dahinter?
 
Im Zuge gesellschaftlichen Wandels im Hinblick auf die zunehmende Urbanisierung, die Veränderung von Arbeits- und Lebensverhältnissen und eines wachsenden Bewusstseins für unsere Umwelt, erfahren renaturierungsökologische Strategien mehr und mehr Bedeutung. Diese reichen von Wiederherstellungsmaßnahmen an landwirtschaftlichen Flächen, über die Demontage von Verkehrs- und Industrieanlagen, der Beseitigung von Bergbauspuren bis zur Restauration von Biotopen und natürlichen Landschaften. Für das Dasein in der Stadt bedeuten eine moderne Verkehrsführung, die großzügige Planung von Park- und Waldflächen, Urban Gardening und der Rückbau übergroßer Architekturen eine nachhaltige Aufwertung der Lebensqualität, weg vom sprichwörtlichen Betongrau zum freundlichen Grün.
 
Dieser Anspruch äußert sich in der malerischen Gestaltung der drei Toilettenbereiche im Erdgeschoss des Carlowitz-Foyers in sinnbildlicher Form. Zu erkennen sind Ausschnitte industrieller Gebäudestrukturen und gebauter Raumfragmente. Die geraden, sattgrünen Streifen kontrastieren mit der leblosen Farbigkeit des Werkstoff Beton und geben einen positiven, leuchtenden Ausblick auf sonnendurchflutete Baumkronen. Umgesetzt wurde die Malerei unter dem Titel „Phoenix“ mit Acrylfarbe auf ungelochten Alu-Dibond-Paneelen, die hinter Glas gesetzt sind.
 
2. Wie sind Sie auf das Projekt in Chemnitz aufmerksam geworden?
 
Auf die Ausschreibung aufmerksam geworden bin ich über den Chemnitzer Künstler Marian Kretschmer, mit dem ich schon einige Projekte umgesetzt habe. Das Thema Nachhaltigkeit bzw. Ökologie passt ganz gut zu mir, denn meine Arbeiten beschreiben häufig menschliche Handlungsmuster und individuelle Erkenntnisprozesse.

Über Michal Schmidt:
Michal Schmidt, geboren 1974 in Erfurt, absolvierte eine Ausbildung im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk. Anschließend studierte er Architektur an der FH Erfurt und machte seinen Abschluss im Studiengang Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar. Der Künstler lebt und arbeitet in Erfurt. Er hat u.a. in Weimar, Erfurt, Berlin sowie in El Calafate/Argentinien, Lille und Shanghai ausgestellt.

Rolf Lieberknecht, Chemnitz

1. Unter dem Titel "Falling Leaf" haben Sie eine kinetische Skulptur entworfen. Können Sie uns diese kurz beschreiben?

Die kinetische Skulptur habe ich für das gläserne Dach im Raum LUX entworfen. Sie durchdringt die sechseckige Glaskuppel an ihrem Scheitelpunkt von außen nach innen. Der außenliegende Teil hat die sachlich konstruktive Form einer silbrig glänzenden, rechteckigen Windfahne. Korrespondierend mit der Richtung des Windes pendelt sie um ihre senkrechte Achse. Die Energie dieser einfachen zweidimensionalen Bewegung wird von außen nach innen übertragen und versetzt ein unter der gläsernen Kuppel hängendes „goldenes Blatt“ in eine vielgestaltige dreidimensionale Raumbewegung. Die Skulptur hat eine Dimension von ca. 6 Metern Länge und 3,80 Metern Breite und ist in ihren wesentlichen Teilen aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Das Blatt ist auf beiden Außenseiten blattvergoldet.

2. Das Kunswerk bewegt sich durch Wind und Wetter?

Die natürliche Windenergie gibt Bewegungsimpulse und bringt das Blatt zum Schwingen. Immer dann, wenn außen der Wind etwas dreht, dann kreist, schwingt und pendelt innen das goldene Lichtblatt langsam, leise und leicht. Reflexionen des Tageslichts durchstreifen den Innenraum. Die immerwährende meditative Bewegung vereint die Elemente Licht, Luft, Wasser und Erde. Windenergie hat aus künstlerischer Sicht enorme Vorteile. Sie ist mal klein, mal groß, kommt aus verschiedenen Richtungen und ihre Wirkung ist kaum vorhersehbar. Darüber hinaus vermittelt sie in der aktuellen Energiedebatte einen zeitgemäßen und umweltbewussten Ansatz.

 
Über Rolf Lieberknecht:
Rolf Lieberknecht hat an der TU Berlin Architektur und am Royal College of Art in London Bildende Kunst studiert. Außerdem hat er Stipendien und Fellowships in London, New York, Kalifornien und Massachusetts bekommen. Seit 1971 nimmt Rolf Lieberknecht regelmäßig an Ausstellungen teil und erhielt diverse Preise und Auszeichnungen. Von 1989 bis 2012 war er Professor für Bildhauerei und Dreidimensionale Gestaltung an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Seit 1993 hat Rolf Lieberknecht sein eigenes Atelier in Einsiedel. 2018 gründete er gemeinsam mit Prof. Dr. Christian von Borczyskowski die TANKSTELLE-PROJEKTRAUM in Chemnitz, die erst kürzlich mit dem Video-Projekt „crash + reconstruction“ bei der CUNSTHALLE in der Stadthalle Chemnitz beteiligt war.

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